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Betriebskosten: Mieter können Einsicht in Zahlungsbelege verlangen

Bei der Be­triebs­kos­ten­ab­rech­nung müs­sen Ver­mie­ter ihren Mie­tern auch Zah­lungs­be­le­ge zei­gen und nicht nur Rech­nun­gen. Mit Hilfe die­ser Be­le­ge könne der Mie­ter die Be­rech­ti­gung der Be­trä­ge über­prü­fen, die er zah­len soll, ar­gu­men­tiert der Bun­des­ge­richts­hof.

Elfte Bayerische Corona-Verordnung bleibt in Vollzug

Die Elfte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wird nicht außer Vollzug gesetzt. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat einen entsprechenden Eilantrag abgelehnt. Die Abwägung der widerstreitenden Grundrechte gehe zugunsten des Schutzes von Leib und Leben einer Vielzahl von Personen aus. Auch einzelne Vorschriften könnten nicht außer Vollzug gesetzt werden, da dies das Gesamtkonzept des Verordnungsgebers durcheinanderbrächte.

Einziehung und Überwachung bei Marktmanipulationen

Nach einer Marktmanipulation durch eine irreführende Handlung – etwa durch abgesprochene Eigengeschäfte – kann das Strafgericht den gesamten Erlös aus dem späteren Aktienverkauf als Tatertrag einziehen; in allen anderen Fällen dagegen nur die Wertsteigerung, die beispielsweise durch falsche Angaben oder „sonstige Täuschungshandlungen“ eingetreten ist. Zugleich hat der Bundesgerichtshof klargestellt: Bei einer Überwachung der Telekommunikation dürfen die Ermittler auch auf E-Mails zugreifen, die bereits vor der Anordnung der Maßnahme beim Provider eingegangen sind.

Gesetzliche Neuregelungen 2021

Zum Beginn des neuen Jahres sind zahlreiche gesetzliche Neuregelungen in Kraft getreten: Verlängerung der Corona-Über­brü­ckungs­hil­fen für Un­ter­neh­men und Selbst­stän­di­ge sowie der Son­der­re­ge­lun­gen zum Kurz­ar­bei­ter­geld, Soli-Abbau, CO2-Bepreisung, höherer Mindestlohn, mehr Kindergeld, Grundrente, Start der E-Patientenakte. Über diese und zahlreiche weitere Neuerungen informiert die Bundesregierung.

Post-Brexit-Handelspakt vorläufig in Anwendung

Zum 01.01.2021 ist der Post-Brexit-Han­dels­pakt, auf den sich die Eu­ro­päi­sche Union und Großbri­tan­ni­en in letz­ter Mi­nu­te noch ge­ei­nigt hat­ten, in vor­läu­fi­ge An­wen­dung ge­setzt wor­den. Mit dem Ab­kom­men wird ein har­ter wirt­schaft­li­cher Bruch ver­mie­den, nach­dem Großbri­tan­ni­en mit dem Ende der Über­gangs­pha­se zum 01.01.2021 auch aus dem EU-Bin­nen­markt und der Zoll­uni­on aus­ge­tre­ten ist.

Über 25.000 Diesel-Einzelklagen gegen VW mit Vergleich beendet

Die Schadenersatzzahlungen des VW-Konzerns an rund 55.000 einzelne Dieselkläger sind zum Jahreswechsel in knapp der Hälfte aller Fälle abgewickelt. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Unternehmen erfuhr, wurden in den separaten Verfahren außerhalb des großen Mustervergleichs inzwischen „insgesamt über 25.000“ Vereinbarungen geschlossen. In diesen Fällen sei die Auszahlung schon beendet oder laufe derzeit. Noch nicht abschließend beigelegt sind damit etwa 30.000 Klagen – allerdings gebe es dabei bereits gut 15.000 Vergleichsangebote, die den Kunden vorlägen.

BGH klärt Ansprüche bei gestohlenem Leasing-Fahrzeug

Bei diebstahlsbedingt vorzeitigem Ende eines Fahrzeugleasingvertrags steht dem Kunden, der sich durch eine Vollkaskoversicherung auf Basis des Neupreises abgesichert hat, ein Teil des Geldes zu. Dies hat der der Bundesgerichtshof am 09.09.2020 entschieden.

Rüstungsexportpolitik gerichtlich nur begrenzt überprüfbar

Die „Politischen Grundsätze der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern“ sind einer gerichtlichen Kontrolle aufgrund des Kernbereichs exekutiver Eigenverantwortung der Bundesregierung in diesem Bereich weitgehend entzogen. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin in vier parallel gelagerten Klageverfahren bekräftigt und dabei Berufung und Sprungrevision zugelassen.

Hälfte der Länder arbeitet an eigenem Grundsteuer-Modell

Etwa die Hälfte der Bundesländer arbeitet an einem eigenen Modell für die Berechnung der Grundsteuer. Einzig in Baden-Württemberg ist das Gesetz dazu aber bereits beschlossen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Viel Zeit bleibt den Ländern nicht mehr, denn ab 2025 muss die neue Steuer greifen – und die Vorbereitungen könnten Jahre dauern.

BVerfG weist Eilanträge ab: Rundfunkbeitrag wird vorerst nicht erhöht

Für Haus­hal­te in Deutsch­land wer­den vor­läu­fig wei­ter­hin jeden Monat 17,50 Euro Rund­funk­bei­trag an­fal­len. Vor dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt waren Eil­an­trä­ge von ARD, ZDF und Deutsch­land­ra­dio gegen Sach­sen-An­halts Blo­cka­de einer Er­hö­hung auf 18,36 Euro am 22.12.2020 er­folg­los. Über die Zu­kunft der Bei­trags­hö­he ist damit lang­fris­tig al­ler­dings noch nichts ge­sagt. Im Haupt­ver­fah­ren wer­den die Rich­ter erst spä­ter ent­schei­den.